Nach Gesprächen mit Spielergewerkschaften kündigte der Weltfussballverband neue Massnahmen zum Schutz der Akteure an
FIFPRO soll Statuten und Jahresabschlüsse veröffentlichen, so wie für Sportverbände üblich
FIFA will gemeinsam mit den Spielern und den Stakeholdern zusammenarbeiten, die sich wirklich für den Fussball einsetzen
Der Weltfussballverband zeigt sich sehr enttäuscht über den polarisierenden und widersprüchlichen Ton der FIFPRO-Führung. Dieser Ansatz zeigt, dass man keinen konstruktiven Dialog will, sondern lieber mit PR-Scharmützeln in der Öffentlichkeit die eigene Position und seine Interessen verteidigt, anstatt sich für die Belange der Profis einzusetzen – so wie es eigentlich sein sollte. Denn die globale Fussballgemeinschaft hat etwas Besseres verdient. Das gilt natürlich auch für die Spielerinnen und Spieler. Am Samstag, dem 12. Juli 2025, hat die FIFA, nachdem sie lange erfolglos versucht hatte, in einer entspannten und respektvollen Atmosphäre einen Dialog mit der FIFPRO zu führen, mehrere Spielergewerkschaften in New York, USA, zu einem Treffen eingeladen, um konkrete, fortschrittliche Massnahmen zum Schutz der körperlichen und psychischen Gesundheit von Spielern weltweit vorzustellen und zu bekräftigen. Dazu gehören:
Eine obligatorische Mindestruhezeit von 72 Stunden zwischen den Partien;
Obligatorische Ruhe- bzw. Urlaubszeiten von mindestens 21 Tagen nach Ende jeder Saison;
Bestimmungen, wonach bei künftigen Diskussionen über den internationalen Spielkalender die Reisen der Spieler – insbesondere interkontinentale Langstreckenflüge – und die klimatischen Bedingungen, unter denen die Partien stattfinden, bei der Ausarbeitung zukünftiger Regelungen berücksichtigt werden sollen;
Die Vertretung von Spielerinnen und Spielern sowie der Spielervereinigungen in den ständigen Kommissionen der FIFA und vor dem FIFA-Fussballgericht;
Die mögliche Beteiligung von Spielerinnen und Spielern sowie der Spielervereinigungen an Sitzungen des FIFA-Rats, wenn die sie betreffenden Themen besprochen werden;
Die Einrichtung eines offenen, globalen und beratenden Gremiums von Spielervertretern innerhalb der FIFA;
Die weitere Reform des Transfersystems und der damit verbundenen Regelwerke (z. B. Ausbildungsentschädigungen, Probetrainings für Nachwuchsspieler usw.);
Die Weiterentwicklung und Förderung des Frauenfussballs;
Die Zusammenarbeit bei der Ausarbeitung von Kollektivvereinbarungen zur Verbesserung der Bedingungen der Spieler;
Die pünktliche Auszahlung von Spielergehältern sowie die Erhöhung des FIFA-Fonds für Profispieler;
Die Entwicklung von Ausbildungs- und Weiterbildungsprogrammen für Nachwuchs- und Profispieler sowie
Die Einführung grundlegender Mechanismen zum Schutz der Spielerinnen und Spieler in Bereichen wie Gleichstellung, Diskriminierung und Belästigung.
Diese konkreten Massnahmen gehen über das hinaus, was die FIFPRO angeblich gefordert hat, und der Weltfussballverband ist sehr überrascht von der Reaktion ihrer Führung. Anstatt diese beispiellosen Zusagen, die Spielerinnen und Spielern auf der ganzen Welt zugutekommen, zu begrüssen, hat die FIFPRO mit einer Reihe persönlicher und respektloser Attacken reagiert. Dieses Vorgehen spricht Bände über die Prioritäten der FIFPRO. Es lässt vermuten, dass ihre Führung sich nicht wirklich um die Spielerinnen und Spieler kümmert, sondern vielmehr auf interne Machtkämpfe und ihr Image bedacht ist. Die von der FIFA vorgeschlagenen Reformen zielen auf echte Änderungen zur Unterstützung der Spieler ab, die weitaus wichtiger sind als das Image der FIFPRO. Bedauerlicherweise hat sich die FIFPRO konsequent geweigert, sich konstruktiv an diesen Bemühungen zu beteiligen. Anstatt einen sinnvollen Beitrag zu leisten, entschied sie sich für lautstarke Anschuldigungen und stellte die Aufmerksamkeit der Medien in den Vordergrund, statt messbare Fortschritte für die Spieler zu erzielen, die sie angeblich vertritt. Die FIFA hat kürzlich zahlreiche weitreichende Massnahmen im Fussball ergriffen, um die Spieler besser zu unterstützen, darunter:
Die Einführung von fünf Auswechslungen;
Die Einführung von Auswechslungen nach einer Gehirnerschütterung;
Die Einführung eines Protokolls für Gehirnerschütterungen während des Spiels und für die Rückkehr ins Spiel;
Die Einführung eines neuen Modells für die Ausschüttung von Geldern an Teams und Spielerinnen bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023™;
Die Einführung gleicher Bedingungen für Spieler bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ und Spielerinnen bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft;
Die Einführung garantierter Mindestvergütungen für alle Spielerinnen, die an der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft teilnehmen;
Die Veröffentlichung von Regelungen zum Elternurlaub zum Schutz von Spielerinnen;
Die Einrichtung des FIFA-Fonds für Fussballer (mehr als 16 Millionen US-Dollar, die vom Weltfussballverband an Spieler gezahlt werden, die keine Vergütung von ihren Vereinen erhalten haben);
Die gesetzlich vorgeschriebene Einbindung der Spieler in die Führungsstrukturen der FIFA-Mitgliedsverbände auf nationaler Ebene;
Die Einführung und Umsetzung von Protokollen und Massnahmen gegen Rassismus zum weltweiten Schutz der Spieler;
Die Einführung des FIFA-Dienstes zum Schutz vor Anfeindungen in den sozialen Medien; und
Die Einrichtung eines Spieler-Gremiums als Teil der weltweiten Initiative gegen Rassismus.
Das sind keine leeren Versprechungen oder grossspurigen Ankündigungen, sondern echte und konkrete Massnahmen. Da sich die FIFPRO für Themen wie Good Governance interessiert, könnte sie vielleicht darüber nachdenken, ihre eigenen Statuten zu veröffentlichen und transparente Jahresabschlüsse vorzulegen, um sicherzustellen, dass das, was sie verspricht, auch umgesetzt wird. Eines muss klar sein: Man kann keine Transparenz fordern und gleichzeitig undurchsichtig agieren. Die Realität sieht so aus: Die FIFA ist weiterhin fest entschlossen, die Spieler in den Mittelpunkt der Zukunft des Fussballs zu stellen – nicht nur mit Worten, sondern durch konkrete Regelungen und Reformen. Der Weltfussballverband lädt alle seriösen Spielervertreter ein, sich diesen Bemühungen anzuschliessen. Dabei sind keine Attacken und Drohungen gefragt, sondern ein transparenter und lösungsorientierter Dialog. Deshalb lädt die FIFA die FIFPRO ein, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, sobald sie ihre Druckmittel einstellt, ihre Beschwerden zurückzieht und ihre Statuten, ihre vollständigen Finanzberichte (inklusive aller Einnahmequellen, detaillierter Angaben zu den geistigen Eigentumsrechten der Spieler, die sie für sich beansprucht, und der Finanzmittel, die eine ihrer regionalen Abteilungen von einigen Fussballorganisationen erhält) sowie die vollständige Liste der einzelnen Mitglieder veröffentlicht, die man angeblich vertritt. Unser Sport braucht Zusammenhalt, keine Spaltung. Die Spieler wollen Taten sehen und keine leeren Worte hören. Der Weltfussballverband will gemeinsam mit den Spielern und den Stakeholdern zusammenarbeiten, die sich wirklich für den Fussball einsetzen. Es liegt nun an der FIFPRO, diesem Aufruf zu folgen.