Gianni Infantino spricht auf dem World Leaders Summit on Children's Rights im Vatikan
Das FIFA-Programm „Football for Schools“ dient als Beispiel dafür, wie Fussball zu Bildungszwecken eingesetzt werden kann
Laut FIFA-Präsident sei dieser Sport eine Art „Schule des Lebens“ mit spürbaren positiven Auswirkungen auch neben dem Spielfeld
Bei seiner Rede auf dem World Leaders Summit on Children's Rights im Vatikan nannte FIFA-Präsident Gianni Infantino den Fussball „ein magisches Werkzeug für Bildung“. Er betonte, wie wichtig der Zugang zu Bildung sei, wie dringend die Alphabetisierungsrate verbessert werden müsse und welche Rolle Bildung bei der Armutsbekämpfung spielen könne.
Im Rahmen der Podiumsdiskussion „Das Recht des Kindes auf Bildung“ hob Infantino das FIFA-Programm „Football for Schools“ hervor, das zusammen mit lokalen Regierungsbehörden und der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) in 129 der 211 FIFA-Mitgliedsverbände auf allen sechs Kontinenten umgesetzt wurde, um Kindern durch spielerische Fussballübungen Lebenskompetenzen zu vermitteln.
Der Vatikan lud zum Gipfel eine Reihe globaler Führungspersönlichkeiten ein, um unter dem Motto „Liebe sie und beschütze sie“ über die Rechte von Kindern zu diskutieren. Teilnehmer aus aller Welt tauschten sich über den Schutz von Kindern vor Gewalt und Ausbeutung, ihren Zugang zu Ressourcen, Bildung und Gesundheit sowie ihr Recht auf Familie aus.
Zu den Rednern gehörten Königin Rania von Jordanien, der stellvertretende italienische Ministerpräsident und Aussenminister Antonio Tajani und die ehemalige Präsidentin Indonesiens Megawati Sukarnoputri. Der Gipfel wurde von Papst Franziskus eröffnet, der die Staats- und Regierungschefs der Welt dazu aufrief, sich die Sorgen von Kindern anzuhören, die unter Krieg, Armut und Migration leiden.
„Es war mir eine Ehre, auf dem World Leaders Summit on Children's Rights im Vatikan zu sprechen und die Bedeutung des Fussballs als Lebensschule und Instrument für positive Veränderungen hervorzuheben“, so Infantino im Anschluss. „Fussball ist ein magisches Werkzeug, das die Welt vereint und Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Er kann dazu genutzt werden, wichtige Lektionen und Werte zu vermitteln.
„Die FIFA nimmt die Verantwortung für die Bildung und den Schutz von Kindern sehr ernst und arbeitet mit verschiedenen Organisationen der Vereinten Nationen zusammen. Durch die Nachhaltigkeitsinitiativen von Turnieren wie der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft, der FIFA-Frauen-Weltmeisterschaft und unseren globalen Jugendturnieren können wir das Leben von Menschen auch abseits des Spielfelds weiterhin positiv beeinflussen“, fügte er hinzu.
„Ich danke der gesamten Podiumsrunde und allen anwesenden Würdenträgern, darunter Vertreter aller Religionen, und möchte betonen, dass alle Kinder gleich sind und dass wir für sie ein Team sind, das gemeinsam darum kämpft, dieses Spiel der Bildung zu gewinnen! Wie Papst Franziskus sagte, sollte die Zukunft jedes Kindes im Mittelpunkt stehen – wir müssen sie lieben und beschützen.“
Während der Diskussionsrunde sprach Infantino, der von Papst Franziskus empfangen wurde, über die Freude, die ein einfacher Fussball bereiten könne. Er zeigte dem versammelten Publikum den offiziellen Spielball der bevorstehenden FIFA Klub-Weltmeisterschaft™ und sagte: „Jeder von euch hat beim Anblick dieses Balls gelächelt. Und dasselbe Lächeln ziert das Gesicht jedes Kindes auf der ganzen Welt, dem ihr einen solchen Ball schenkt.“
Der FIFA-Präsident fügte hinzu: „Fussball ist auch eine Schule des Lebens. Kleine Kinder lernen beim Spielen dieses Sports, dass man niemanden treten darf, weil das ein Foul ist, und dass man als Team agieren muss, um zu gewinnen. Man lernt auch, zu verlieren und nach einer Niederlage wieder aufzustehen, um das nächste Spiel zu spielen, das man natürlich gewinnen will. Fussball lehrt Kindern also viele, viele Lektionen beim Spielen.
„(Dies) ist auch eine der grössten Herausforderungen der heutigen Gesellschaft. Wir müssen die Aufmerksamkeit der Kinder gewinnen, denn durch Bildung können wir ihnen viele wichtige Dinge für ihr Leben beibringen. Deshalb möchten die FIFA und ich euch heute allen ein Werkzeug an die Hand geben – ein sehr mächtiges Werkzeug, das auf diesem magischen Gegenstand hier basiert. Das Werkzeug für Bildung – der Fussball.“
Laut Infantino gehe es bei dem FIFA-Programm „Football for Schools“ genau darum, den Sport als Anreiz zu nutzen, um die Aufmerksamkeit von Kindern zu erregen. „Wenn man in ein Klassenzimmer geht, den Ball auf den Lehrertisch legt und den Kindern sagt: ‚Heute sprechen wir über Fussball‘, dann hören alle zu. Danach kann man über die Stärkung der Rolle der Frau, über Diskriminierung, Gewalt, Ernährung oder Gesundheit sprechen – man kann über jedes Thema sprechen, weil alles mit dem zusammenhängt, was Kinder interessiert.
„Mit diesem Ball, diesem magischen Werkzeug, das uns bei der Bildung hilft, haben wir zusammen mit der UNESCO und anderen UN-Organisationen ein ganzes Bildungsprogramm für Kinder im Alter von fünf bis fünfzehn Jahren entwickelt.
Der FIFA-Präsident teilte sich das Podium mit Bischof Paul Tighe, Sekretär des Dikasteriums für Kultur und Bildung, Abteilung Kultur; Miguel Benasayag, Philosoph und Psychoanalytiker; Marco Impagliazzo, Präsident von La Comunità di Sant'Egidio; Rabbi David Rosen, Sonderberater des Abrahamic Family House; Nahyan bin Mubarak Al Nahyan, Minister für Toleranz und Koexistenz, Vereinigte Arabische Emirate; Liliana Segre, Holocaust-Überlebende und Senatorin auf Lebenszeit der Italienischen Republik, und Megawati Sukarnoputri, Preisträgerin des Zayed Award for Human Fraternity und frühere indonesische Präsidentin.